The Blue Economy by OECD

The oceans have long been the centre of economic activity. People have been living near the sea, feeding themselves by fishing and making their livelihoods on the coast for thousands of years. The challenge today is harnessing the potential of this Blue Economy.

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Verleumdung oder, wenn der Zweck die Mittel heiligt

Diese News ist leider einem sehr unangenehmen Thema gewidmet, da unser Verein ZERAP-Germany der ja diese Webseite betreibt, in den letzten Wochen mehrfach Opfer unsäglicher Verleumdungen war. Diverse Menschen wurden angeschrieben, wobei der angebliche Absender, in dessen Namen die Briefe verschickt wurden, davon nichts wusste. Es handelt sich also gleich um zwei Straftaten: Verleumdung oder „üble Nachrede“, wie es im Juristendeutsch heißt, und Identitätsmissbrauch, denn hier wurde faktisch einem Dritten die Straftat in die Schuhe geschoben. Das ist schon wirklich armselig.

Der Kontext der Verleumdungen scheint ein Streit zu sein, den unserer Vorsitzenden mit Gunter Pauli über den Markennamen „Blue Economy“ haben. 2009 haben Herr Haastert und Frau Kuhlemann die Blue Economy mit Gunter Pauli gemeinsam „gegründet“ und aufgebaut. 2012 kam es zum Streit, weil die gesicherte Marke in eine Stiftung überführen werden soll, mit transparenten Regeln, wer unter welchen Bedingungen den Begriff „Blue Economy“ verwenden darf. Im Rahmen einer Mediation stimmte Pauli u.a. diesem Punkt Mitte 2012 zu, wollte jedoch kurz darauf nichts mehr davon wissen. Seitdem gibt es einen Konflikt. Mehr dazu steht mitunter in diesem brand eins Artikel.

Sowohl Gunter Pauli selbst als auch einige Menschen aus seinem Umfeld haben in den letzten Jahren aus dieser sehr konkreten Meinungsverschiedenheit das Recht abgeleitet, Verleumdungen zu verbreiten, wohl aus Frust darüber, dass es in der Sache nicht weiterging. Jeder einzelne Vorfall wurde zur Anzeige gebracht und gerichtlich zu Gunsten der Klagenden geklärt. Leider hat es dennoch keine Einsicht auf der Gegenseite gegeben, dass Lügen und Beschimpfungen kein Lösungsansatz sein können (ganz abgesehen davon, dass sie strafbar sind). Wir selber distanzieren uns ausdrücklich von einem solchen Verhalten; wenn es das ist, wofür Blue Economy steht, dann möchten wir damit nichts zu tun haben!

Im Oktober haben wir daher entschieden, die Stiftungsgründung für die geschützte Marke „Blue Economy“ abzubrechen und sie stattdessen „open source“ zu geben mit der einzigen Bedingung, dass dann auch die Texte von Gunter Pauli rund um Blue Economy open source bzw. copyleft gestellt werden. Damit wollen wir dem Konflikt die Grundlage entziehen und das Thema zu einem Abschluss bringen. Da Pauli’s Umfeld von diesem Vorschlag scheinbar noch nichts gehört hat, machen wir ihn hiermit öffentlich.

Bild: Roger W unter creative commons Lizenz

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Brand eins - Der fabelhafte Herr Pauli - Ein Wirtschaftsmärchen

Hier ein Artikel in der Brand eins zur Meinungsbildung von Gunter Pauli und der Blue Economy.

Der fabelhafte Herr Pauli

Dieser Mann ist ein großartiger Geschichtenerzähler. Mit seiner Story von der Blue Economy fasziniert er weltweit Menschen.

Ein Wirtschaftsmärchen.

http://www.brandeins.de/archiv/2015/pragmatismus/gunter-pauli-blue-economy-der-fabelhafte-herr-pauli/

 

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Google Impact Challenge

Google Impact Challenge
Über 23 Millionen Freiwillige investieren täglich ihre Zeit und Energie für ihren Verein. Mit der Google Impact Challenge möchten Google Vereine unterstützen. Gesucht werden neue innovative Idee, die die Vereinsarbeit vorantreibt oder sie vielleicht sogar revolutioniert.

Auch wir versuchen unser Glück.
Als erstes bescheiben wir unser Projekt in maximal 40 Wörtern:

Be21:
Wir erstellen eine App mit 100derten nachhaltigen open.impact Geschäftsmodellen!
Stell dir vor du kommst neu in ein Land und suchst Arbeit!
Unser Engagement vernetzt das Wissen von Blue Economy mit dem Bedürfnissen von Flüchtlingen nach Zukunft durch nachhaltiges Entrepreneurship.

 

Mehr Infos in Kürze

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Welthunger endet in der nächsten Generation

Ende Mai veröffentlichte die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) einen Bericht über den „Zustand der Nahrungsmittelunsicherheit in der Welt 2014“ zum Fortschritt bei der Erreichung der Millenniums-Entwicklungsziele bis 2015. Die FAO zeichnet in dem Bericht die Nahrungsmittelunsicherheit und Unterernährung in 129 Ländern seit mehr als zwei Dekaden nach und kommt zu dem Schluss, dass die Welt auf einem guten Weg ist, Welthunger innerhalb von einer Generation zu beenden. Mehr als die Hälfte der 129 Länder haben seit 2000 die Unterernährung in ihren Bevölkerungen halbiert. Noch erstaunlicher ist, dass die Weltbevölkerung seit 1990 um 1,9 Milliarden Menschen vergrößert hat, aber die Zahl der Unterernährten um mehr als 400 Millionen gesunken ist. Die folgende Abbildung vergleicht die Millenniums-Entwicklungsziele und „World Food Summit“-Ziele mit den tatsächlichen Ergebnissen.

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Lateinamerika und die Karibik führten diese positive Entwicklung an. Die Häufigkeit des Hungers in dieser Region ist seit Anfang der 1990er Jahre um zwei Drittel reduziert worden. Die Region war die erste, die sich verpflichtet hat, das Ziel von „Null Hunger“ zu erreichen, als sie vor 10 Jahren die Initiativen „hungerfreies Lateinamerika“ und „Karibik Initiative 2025“ verabschiedet hat. Diese Verpflichtung haben die politischen Führungsköpfe der Region auf den jüngsten Gipfeln der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (CELAC) nochmal beteuert.

Trotz der Fortschritte haben 1 von 9 Menschen noch immer nicht genug zu Essen. In Sub-Sahara Afrika ist jeder Vierte unterernährt. Während in der restlichen Weltbevölkerung eine deutliche Besserung in den letzten beiden Jahrzehnten stattfand, ist die Zahl der unterernährten Bevölkerung Afrikas durch den Bevölkerungsboom angestiegen. Doch auch diese Region hat sich im Juni 2014 beim Gipfel der Afrikanischen Union verpflichtet, den Hunger bis 2025 zu beenden. Hoffentlich wird diese Verpflichtung einen ähnlichen Effekt haben wie zuvor in Lateinamerika und der Karibik.

Quellen:

Xu, X. (2014, May 31). United Nations: We’re on Track to Eradicate World Hunger Within a Generation. Bit of News. Verfügbar unter http://news.bitofnews.com/united-nations-were-on-track-to-eradicate-world-hunger-within-a-generation/?utm_source=newsletter

FAO, IFAD and WFP. (2014). The State of Food Insecurity in the World 2014. Strengthening the enabling environment for food security and nutrition. Rome, FAO.

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Sogar billiges Öl kann nicht mit Erneuerbaren Energien konkurrieren

Obwohl Erdöl derzeit bei lediglich $50 pro Fass notiert – der niedrigste Preis seit 2009 – wird das den Übergang der Menschheit zur saubereren Energien nicht aufhalten. Zum einen konkurrieren Erdöl und Erneuerbare Energien nicht wirklich miteinander, auch wenn viele Menschen das glauben. Erneuerbare Energien produzieren Strom, Erdöl ist für Autos – Erdöl ist schlicht zu teuer, um damit Strom zu erzeugen. Aber auch wenn man Solarenergie mit Kohle und Erdgas vergleicht, gewinnt Solarenergie den Kampf: die International Energieagentur (IEA) prognostiziert, dass Solarenergie bis zum Jahr 2050 die größte Stromquelle der Welt sein wird. Wenn das passiert, werden jährlich mehr als 6 Milliarden Tonnen von CO2 vermieden – das ist mehr als alle energiebedingten Emissionen der USA oder fast alle der aktuellen Transportemissionen der Welt stand heute. Aufgrund der Verfügbarkeit von Panelen und hohen Investitionskosten macht Solarenergie bisher nur ein Prozent des Strommarktes aus. Allerdings ist Solarenergie eine Technologie und kein Brennstoff, deshalb werden die Kosten mit der Zeit weiter sinken während die Effizienz zunimmt. Die folgende Abbildung illustriert diese Aussage:

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Zudem zeigt die Geschichte des Ölpreises, dass Öl höchstens ein oder zwei Jahre lang so günstig bleiben wird. Womöglich wird der Barrel nie mehr über $100 kosten, aber auf alle Fälle mehr als $70 pro Barrel, da fast $1 Billion in zukünftige Öl-Projekte investiert wurden – die sich unterhalb dieses Preises nicht rentieren. Deshalb wird das Angebot schließlich schrumpfen und die Preise werden wieder steigen. Andererseits wird Solarenergie immer günstiger werden, wie die Abbildung zeigt. Die Frage ist nicht mehr ob die Welt zu sauberer Energie wechseln wird, sondern wie lange es dauert.

Quellen:

IEA. (2014, September 29). How solar energy could be the largest source of electricity by mid-century. IEA Press Releases. Verfügbar unter http://www.iea.org/newsroomandevents/pressreleases/2014/september/how-solar-energy-could-be-the-largest-source-of-electricity-by-mid-century.html

Randall, T. (2015, January 30). Seven Reasons Cheap Oil Can’t Stop Renewables Now. Bloomberg Business. Verfügbar unter http://www.bloomberg.com/news/articles/2015-01-30/seven-reasons-cheap-oil-can-t-stop-renewables-now

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Stroh - der nächste ökologisch-innovative Trendsetter

Dieser Artikel diskutiert Verwendungsmöglichkeiten für Stroh und geht dabei besonders auf den derzeitigen Stand der Technik ein. Es handelt sich dabei um eine der vielen Innovationen, die die Blue Economy bestimmen und Teil einer breiten Entwicklung für ein positives Gleichgewicht zwischen Mensch, Wirtschaft und Natur ausmachen.

Von Markus Haastert, Anne-Kathrin Kuhlemann

Hintergrund: Biomasse und natürliche Ökosysteme

Die Anstrengungen für eine Verringerung der Auswirkungen Schaden verursachender Aktivitäten des Menschen müssen weiter forciert werden. Die EU hat betont, dass Innovation nicht immer nur neue Materialien betrifft, sondern auch das Finden neuer Ansätze bei „alten“ Rohstoffen. Kann man sich vorstellen, dass Stroh, einer der am wenigsten genutzten Abfälle aus der Landwirtschaft, eine führende Rolle in der Energiegewinnung und Bauwirtschaft der Zukunft spielt? Wenn, dannkönnte der globale Treibhausgasausstoß bis 2050 um 20% zurückgehen, wodurch das Risiko einer weiteren Degradierung der Umwelt vermindert würde. Der im Trend liegende innovative und nachhaltige Gebrauch von Stroh könnte daher Teil einer herbeigesehnten Entwicklung sein.

Unsere Ökosysteme liefern reichlich natürliche Abfallbiomasse aus der Veredelung von Wald, Holz und Agrarprodukten. Während der Kompostierung wird dieser organische Abfall in wertvolle Nährstoffe verwandelt. Durch die Akkumulation von organischem Material verbessert sich die Qualität der Böden insgesamt.So hat die Kompostierung äußerst positive Auswirkungen für zum Beispiel die Agrarwirtschaft, da sie die Nährstoffe für das Pflanzenwachstum bereitstellt. Darüber hinauswerden während der Kompostierung sowohl Unkrautsamen als auch pflanzliche und menschliche Pathogene zerstört. Um die Erde mit Nährstoffen anzureichern und einen stabilen Kompostierungsprozess zu erzeugen, werden Strohrückstände aus der Agrarwirtschaft oft der Kompostierung zugeführt. Stroh ist besteht überwiegend aus Zellulose, Hemizellulose und Lignin. Diese Bestandteile geben Pflanzen Stabilität und Haltbarkeit und sind weitestgehend zerfallsresistent. Wenn lokale Vorschriften Erosions- oder Konzessionen zur Bodenqualitätskontrolle erfordern, reichern Landwirte ihre Böden mit 1 bis 2% Strohhäcksel an und machen sich diese zerfallsresistenten Pflanzenkompoenten zu Hilfe um Erosion vorzubeugen (Brewer et al, 2013).

Weltweit gibt es einen enormen Überschuss an ungenutztem Strohabfall. China allein produzierte in 2005 mehr als 620 Milliarden Tonnen Stroh. Dabei führt das Land die Liste der größten Produzenten von Stroh- und Reisstrohabfall an, dicht gefolgt von Indien und denVereinigten Staaten (Mantanis et al, 2000). Aufgrund des Überschusses bietet sich die Verwendung von Stroh zur zum Beispiel der Energiegewinnung an, da es zum Umweltschutz beiträgt und die nachhaltige Entwicklung einer ständig wachsenden Wirtschaft fördert. (Zeng & Ma, 2005)

Es gibt Landwirte welche die Produktion von Stroh als Risiko betrachten, da die Halme bei Sturm oder starkem Wind brechen können. Daher wurden Arten mit kürzeren Halmen entwickelt, um eine maschinelle Ernte zu erleichtern und gleichzeitig die Gefahr von Ernteausfällen durch Windbruch zu verringern. Langhalmiges Stroh, das Hagel ausgesetzt war, brach bei starkem Wind schneller und ist außerdem anfälliger für Krankheiten. (Paulsen, 1997). Landwirte ziehen daher kurzhalmige Getreidesorten vor, was auch dazu führt, dass weniger Biomasse als Abfall anfällt. Dadurch nimmt die Menge an Strohabfall konstant ab, was sich indirekter Weise negativ auf die Umwelt auswirkt.

Uns allen ist Stroh als Beiprodukt aus der Agrarwirtschaft bekannt: die trockenen Halme, die nach dem Dreschen auf dem Feld oder Hof zurückbleiben. Sie machen circa die Hälfte der Gesamtmasse beim Getreideanbau, wie Hafer, Roggen, Gerste usw. aus. Nach der Ernte werden sie gesammelt und in Strohballen gepresst. Es mag überraschen, dass dieses Beiprodukt, obwohl ihm für gewöhnlich kein großer Wert beigemessen wird, für eine ganze Reihe von Produktionsketten eingesetzt werden kann. Darunter vor allem die Energiegewinnung und die Bauindustrie.

Innovation: Vom Nahrungsmittel zu kohlenstoffnegativen Gebäuden

Der historische und auch moderne Gebrauch von Stroh mag durchaus überraschen. Wir kennen Stroh als ballaststoffreichen Tierfutterzusatzfür Rinder und Pferde. Es kommt in der Korbmacherei zum Einsatz, als Rohstoff zur Herstellung von Bienenkörben, Wäschekörben und als Streu für die Viehhaltung. Auch Strohmatratzen, sogenannte Palliassen, werden nach wie vor in vielen Teilen der Welt gebraucht. Der positive Effekt, den Stroh auf die Gesundheit hat, ist auf das in ihm enthaltene Silikat zurückzuführen, welches besonders in Roggen und Reis vorkommt. Silikat in seiner Form als Silikonkarbid (SiC) findet Verwendung in den verschiedensten Industrien, von Elektrotechnik bis Schmuckproduktion. Stroh selbst wird eingesetzt in der Erosionskontrolle auf Baustellen, zur Hutherstellung, für Gurkenhäuser, beim Anbau von Pilzen, in Bodenlockerungsmischungen, für Seile, Schuhe, insbesondere für die koreanischen Jipsinsandalen, zur Herstellung von biologisch abbaubaren Verpackungen und in der Papierherstellung.

Darüber hinaus wird Stroh auf der ganzen Welt als sicherer, energieeffizienter und nachhaltiger Rohstoff für die Bauindustrieverwendet. Das Material ist lokal verfügbar und bietet eine kostengünstige und nachhaltige Alternative zu teuren und umweltschädlichen Baustoffen. In der Volksrepublik China liegt es im Trend, Häuser und öffentliche Gebäude aus Reisstrohabfall zu errichten. So gab es im Jahr 2005 bereits 600 dieser Häuser, welche insbesondere mit Blick auf die Umweltverträglichkeit erstaunliche Vorteile aufweisen. Sie reduzieren den Kohleverbrauch und den CO2 Ausstoß drastisch, verringern das Risiko von Atemwegsinfektionen, sind erdbebenresistent, uvm.

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In Litauen ist das Ecococon-Strohpaneel ein gutes Beispiel für den erfolgreichen Einsatz von Stroh in der Bauindustrie. Die Paneele sind aus gepresstem Stroh gefertigt und werden von einem Holzrahmen zusammengehalten. Nach dem Überzug mit einer wasserabweisenden Schicht werden sie wie gewöhnliches Mauerwerk verputzt. Die Häuser sind für einenjahrzehnte-, ja jahrhundertelangen Gebrauch geeignet. Die Bauweise erfordert keinen Beton oder den Einsatz von schweren Baumaschinen. Wird das Haus nicht mehr gebraucht, kann es einfach abgetragen und die Baumaterialien der Wiederverwertung zugeführt werden. Damit kommt es nicht zu der Umweltbelastung die mit dem Abbruch von Ziegelhäusern Hand in Hand geht, was zu einer gesünderen Umwelt beiträgt.

Ein weiteres Beispiel für die erfolgreiche Anwendung findet sich in der englischen Stadt Bradford, wo ein ganzer Business Park aus Stroh errichtet wurde. Der Inspire Bradford Business Park besteht aus zwei Gebäuden mit einer Gesamtfläche von 2.800 qm und bietet Räumlichkeiten für gemeinschaftliche Räume, Werkstätten, Büros und ein Café. Damit ist der Park momentan Europas größter Strohkomplex. Er wurde in Übereinstimmung mit nachhaltigen Prinzipien gebaut und entspricht den Energieeffizienzwerten der Building Research Establishment Environmental Assessment Method.

Die Bedeutsamkeit des Potenzials von Stroh als Baustoff der Zukunft ist enorm. So unterstützt beispielsweise die EU das EUROCELL-Projekt mit €1,6 Mio. aus ihrem Competitiveness and Innovation Programme(CIP). Das Projekt richtet sich an die Ausarbeitung eines Zertifikats für den Strohpaneelbau was als Basis für die Marktentwicklung und die öffentliche Akzeptanz dieser Baumethode dienen soll. Es ist wichtig hervorzuheben, dass Modcell als Partner an diesem Projekt beteiligt ist. Modcell ist einer der ersten Produzenten welcher kohlenstoffnegatives Bauen kommerziell und in nennenswertem Ausmaß betreibt. Bei der Herstellung des Strohball- und Hanfpaneels bedient sich das Unternehmen insbesondereden hervorragendenisolierenden Eigenschaften dieser Rohstoffe. Damit wird der Bau von super-isolierten, hochleistungsfähigen Niedrigenergiehäusern mit erneuerbaren, kohlenstoffbindenden und lokal verfügbaren, nachhaltigen Ressourcen möglich gemacht.

Potenzial: Energiequelle

Die meisten ökologisch orientierten Entwicklungsagenturen der Welt experimentieren derzeit mit Stroh als Treibstoff im Energiemix der Zukunft. In Deutschland sind die Forschungsergebnisse des TLL (Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft), des DBFZ (Deutsches Biomasseforschungszentrum) und des UFZ (Helmholtz Zentrum für Umweltforschung) vielversprechend.

Die Studie geht davon aus, dass von insgesamt 30 Millionen Tonnen jährlich anfallenden Getreidestrohs zwischen 8 und 13 Millionen Tonnen für die Herstellung nachhaltiger Energie oder Biotreibstoffegenutzt werden könnten. Das unterstreicht zweifellos die Rolle, die Stroh als Quelle für erneuerbarer Energie spielen könnte. Darüber hinaus kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass man 1,7 bis 2,8 Millionen Haushalte mit Elektrizität versorgen könnte bzw. 2,8 bis 4,5 Millionen Haushalte beheizen könnte.

Insgesamt tut sich also eine potenzielle energie- und umweltschonende Alternative zur derzeitigen Energieproduktion auf. Stroh könnte die steigenden Nachfrage für Elektrizität, die bis 2025 auf ein Niveau 2,7 mal höher als 2015 anwachsen soll, zum Tel bedienen. In Zukunft müssen 90% der Energie aus nicht fossilen Quellen gewonnen werden. Durch ein simples Umrüsten von Kohlekraftwerken könnte man dort Stroh als Energiequelle nutzen.Klingt das wie ein Sisyphusprojekt?

Die Eigenschaften von Stroh sind so vielfältig, dass die Nachfrage an diesem Rohstoff in Zukunft zunehmen wird. Daher muss der Trend weg von der Kurzhalmigkeit und hin zu Langhalmigen Getreidesorten gehen. Wissenschaftler, die sich damit beschäftigen winter-, wind-, sturm- hagelresistente Arten zu entwickeln, gibt es viele (Limagrain Cereal Seeds, 2010). Es beibt zu hoffen, dass sie den Fokus dabei auf stärkere Halme richten. Es werden immer wieder Weizensorten entwickelt, die in den Vereinigten Staaten durch das NVT (National Variety Trials Project) und das DAFWA (Department of Agriculture and Food) getestet werden (Shackley et al, 2014). Dabei ist die Entwicklung von Sorten mit längeren Halmen und größerer Resistenz und Widerstandskraft wünschenswert. In Kombination mit traditionellen Anbaumethoden, wie dem Einsatz von Hecken an Feldrändern, wäre so eine Verfügbarkeit von Stroh auch bei steigender Nachfrage gewährleistet.

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Stroh kann nicht nurals nachhaltiger Treibstoff im globalen Energiemix ein Beitrag zu Emissionsreduktionen leisten, sondern auch den mit der Bauindustrie einhergehenden Umweltschäden entgegenwirken. Diese Art der Verwendung von Stroh ist innovativ und umweltfreundlich und stellt eine neue Phase in der Öko-Erfindung dar. Neben des Beitrags zum Umweltschutz bietet sich die Verwendung von Stroh aus folgenden Gründen an: es ist verlässlich, nachhaltig, leicht transportabel, kostengünstig, kann lange gelagert und flexibel eingesetzt werden. Daher bietet Stroh eine Alternative mit großem Potential um den globalen Bedarf nach sauberer Energie zu decken und wird daher zu einer der wichtigsten Rohstoffe für die Öko-Innovationen der Zukunft.

Quellenangaben

Brewer, L., Andrews, N., Sullivan, D., & Gehr, W. (June 2013). Agricultural composting and water quality (EM 9053). Oregon State University Extension Service. Verfügbar unter

http://ir.library.oregonstate.edu/xmlui/bitstream/handle/1957/39040/em9053.pdf


Paulsen, G. (May1997). Growth and development. Wheat production handbook. Kansas State University Agricultural Experimental Station and Cooperative Extension Service. Verfügbar unter

http://www.caes.uga.edu/commodities/fieldcrops/gagrains/documents/c529.pdf


Mantanis, G., Nakos, P., Berns, J., & Rigal, L. (2000). Turning agricultural straw residues into value-added composite products: a new environmentally friendly technology. Verfügbar unter:
http://users.teilar.gr/~mantanis/research.files/G1.pdf

Shackley, B., Zaicou-Kunesch,C., Dhammu, H., Shankar, M., Amjad, M., Young, K. (2014). Wheat variety guide for WA. Grains Research & Development Corporation. Verfügbar unter:

http://www.nvtonline.com.au/wp-content/uploads/2014/03/WA-wheat-variety-guide-2014-for-web1.pdf


Limagrain Cereal Seeds (2010). What we do. Breeders & development of varieties of wheat. Verfügbar unter:
http://www.limagraincerealseeds.com/what-we-do


Zeng, X. & Ma, Y. (2005). Utilization of straw in biomass energy in China. Thermal Energy Research Institute, Tianjin University, Tianjin 300072, People’s Republic of China doi: 10.1016/j.rser.2005.10.003

Hedgegrows, ditches and open drains are designated as landscape features for the purpose of the single payment scheme. Department of Agriculture, Food and the Marine (Ireland). Verfügbar unter:

https://www.agriculture.gov.ie/media/migration/farmingschemesandpayments/crosscompliance/landscapefeatures/Hedges%20and%20drains%2012%2008%2009.pdf

Economics and funding SIG (June 2007). Valuing the benefits of biodiversity. Verfügbar unter:
http://archive.defra.gov.uk/environment/biodiversity/documents/econ-bene-biodiversity.pdf

Healthy Garden Workshop Series, maximizing your harvest. United States Department of Agriculture. Verfügbar unter:

http://www.usda.gov/documents/Companion_Planting_and_Harvesting_Workshop_Handout.pdf

http://www.renewableenergyworld.com/rea/news/article/2013/10/is-straw-germanys-next-big-energy-resource

http://ec.europa.eu/environment/ecoap/about-eco-innovation/policies-matters/eu/20130409-houses-built-of-straw_en.htm

http://www.alchimag.net/portale/2014/03/10/modcell-straw-technology-the-eco-innovate-european-research/

http://www.inspirebradford.com/content/news/europe%E2%80%99s-largest-straw-bale-buildings-take-shape-inspire-bradford-business-park

http://www.worldhabitatawards.org/winners-and-finalists/project-details.cfm?lang=00&theProjectID=292


Fotos (Quellen):

https://www.flickr.com/photos/zunami/2749249152/

https://www.flickr.com/photos/usdagov/8369765859

https://www.flickr.com/photos/svenikolov/6050882756/

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Blaue Innovationen

Zurzeit werden all die „Blauen Ideen“ welche wir auf der Blue Economy website präsentieren erneuert.

Viele sind mittlerweile mehr als vier Jahre alt und wir wollen aufzeigen wie viel Fortschritt in der Zwischenzeit gemacht wurde. So können wir die Entwicklungen der Märkte und Forschungslandschaft noch besser reflektieren.

Zusätzlich werden wir die Beschränkung auf 100 Ideen aufbrechen und kontinuierlich neue Innovationen vorstellen und veröffentlichen.
Damit wollen wir heute direkt anfangen und Ihnen die erste neue Innovation vorstellen. Es handelt sich um eine Analyse des großen Potentials und die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten des Agroindustrieabfallproduktes Stroh.

Wir hoffen Sie mit wertvollen Einblicken und Informationen zu motivieren und inspirieren.
Wenn Sie eigene Ideen haben, oder der Meinung sind gute Beispiele zu kennen welche die Blue Economy Stiftung veröffentlichen kann, lassen Sie es uns wissen.
Wir freuen uns auf Ihre Vorschläge und Ideen.

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Eine Windkraftanlage für die Topfarmer

Für ein wirklich ‚blaues‘ Aquaponics System, wie es zurzeit vom TopFarmers – Team entwickelt wird, ist die Frage nach einer nachhaltigen Energieversorgung von zentraler Bedeutung. Auf lange Sicht muss das System vor allem aus erneuerbaren Energiequellen versorgt werden, die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen bieten, CO2-Emissionen reduzieren und Geld sparen. Um zu zeigen, wie einfach der Schritt zu einer autarken Energieversorgung ist wollen wir heute eins unserer letzten Projekte vorstellen. Die Do-it-Yourself Windkraftanlage ist nicht nur schnell und kostengünstig zusammengebaut, sondern kann sogar kleine Mengen Elektrizität produzieren. Es bedarf nur sehr einfachen Materialien, einigen Stunden Arbeit und ein etwas handwerklichen Geschicks.
Nach ein wenig Recherche haben wir uns dazu entschieden eine Savoniusanlage zu bauen, da sie all unsere Anforderungen am besten erfüllt und der Selbstbau sehr einfach ist. Außerdem haben wir uns für den Savoniusrotor entschieden weil wir Holz- und Rohrreste verwenden konnten und somit auf die Idee der Kreislaufwirtschaft im Aquaponicssystem zurückgreifen konnten. Der Savoniusrotor ist eine Windkraftanlage mit vertikaler Achse ( VAWT ). Sie ist nach dem finnischen Ingenieur S.J. Savonius benannt, welcher diese Anlage im Jahre 1922 entwickelt hat. Die Effizienz von vertikal Achsern ist im Vergleich zu horizontal Achsern geringer, dafür brauchen sie keine Windnachführung. Einen Mechanismus zur Windnachführung selber zu bauen wäre für unser kleines DIY Projekt auch viel zu kompliziert.

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Für den Savoniusrotor ist es egal aus welcher Richtung der Wind kommt, da er, aufgrund der besonderen Konstruktionsmerkmale jeglichen Wind in Energie umwandeln kann. Der Savoniusrotor wird durch Zug und Auftriebskräfte angetrieben und eignet sich somit nicht nur für die Stromerzeugung, sondern auch ideal für das Pumpen von Wasser.

Für uns war es wichtig eine möglichst hohe Umdrehungszahl pro Minute (UpM) zu erreichen, weil elektrische Generatoren in der Regel mit 90 UpM arbeiten. Eine hohe Drehzahl ist außerdem ein wichtiger Parameter für die Wasserpumpfunktion. Nach einigen Berechnungen haben wir uns dazu entschieden die Rotorblätter aus einem Kunststoffrohr zu fertigen. Oftmals werden größere Plastikfässer benutzt aber das Verhältnis von Höhe / Durchmesser eines Abwasserrohrs aus Kunststoff kann bei gleicher Rotorfläche eine höhere Drehzahl erreichen. Also haben wir ein Rohr mit einem Durchmesser von 160 mm und ist 100 cm Länge in zwei symmetrische Teile geschnitten.


Für die Achse, welche die Drehkraft der Rotoren auf den Generator überträgt, verwendeten wir eine 100 cm lange Gewindestange die einen Durchmesser von 10 mm hat. Diese wurde vertikal zwischen den beiden sich teilweise überlappenden PVC Blättern platziert.

Um die Reibung zwischen Achse und Rahmenkonstruktion zu reduzieren, haben wir zwei Kugellager mit einem Außendurchmesser von 27 mm installiert. Beide wurden in ein kleines Stück Holz eingelassen welches auf Ober- und Unterseite des Rahmens befestigt wurden.

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Für die Seitenteile des Rahmens haben wir einfache Holzleisten verwendet. Diese sind leicht zu montieren und geben große Stabilität. An Ober- und Unterseite wurden sehr dünne Holzplatten mit 40cm Durchmesser befestigt. Schließlich verwendeten wir Winkelplatten um alles zusammenzubauen. Im Bild unten können Sie das Endprodukt unserer Arbeit sehen. Der solide Rahmen bietet auch bei hohen Windgeschwindigkeiten genügend Stabilität für den Rotor. Aufgrund des geringen Gewichtes des Rotors und der Kugellager genügt schon eine geringe Menge Wind um Bewegung zu erzeugen. Im nächsten Schritt wollen wir die Achse mit einem mechanischen oder Riemengetriebe verbinden um tatsächlich Strom zu erzeugen.

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Neujahrsgrüße 2015

Ein aufregendes Jahr ist bei der Blue Economy zu Ende gegangen.

Danke an alle die mit geholfen haben, dass die Blue Economy ohne Guru zur Gemeinschaft des Gelingens wird.

„Wir soll nicht die andere Form von Ich sein“ und viele Menschen fragen nach einem klaren Leitbild der Blue Economy. Daher freuen wir uns auf den Start der Arbeit der Blue Economy Foundation. Wissenschaftler und Akteure der Nachhaltigkeit beginnen, klare Kriterien für Blue Economy nach transparenten Regeln zu entwickeln und in die Breite zu tragen.

Wir wünschen euch allen ein frohes neues Jahr
und möchten alle einladen an dieser Arbeit mit zu wirken.