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54. Pilze

Der Markt

Im Jahr 2009 erreichte der Weltmarkt für Chemikalien einen Wert von 1,9 Billionen Euro. Den größten – doch sinkenden - Anteil hiervon hält Europa mit 27,1 Prozent, dicht gefolgt von China mit 22,2 Prozent, das hiermit die NAFTA mit 21,2 Prozent zum ersten Mal übertrifft. Im Vergleich zu 1999 ist der Gesamt-Verkaufswert in einem Jahrzehnt um 60 Prozent gestiegen. Der Europäische Anteil hat im gleichen Zeitraum jedoch 8 Prozent verloren. In Europa wird Polyurethanschaum mit einem Wert von 130 Milliarden Euro produziert; daran beteiligt sind 23 500 Firmen mit insgesamt etwa 800 000 Mitarbeitern. Die PU-Schaum-Industrie in den USA bringt es auf 50,9 Milliarden Dollar und 207 000 Arbeiter. Der chinesische Markt für PU-Schaum wächst pro Jahr um 10 Prozent und wird spätestens 2015 in Führung liegen.

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Für PU werden etwa 3000 Chemikalien eingesetzt. Die Produktion von Expansionsschaum, Leichtschaum, extrudiertem Schaum oder Verpackungsschaum basiert auf Zusatzstoffen, von denen viel nie formell durch die Europäische Union genehmigt und individuell registriert wurden und daher nie dieselben strengen Kontrollen durchlaufen haben wie die „neuen“ Chemikalien. Zwar kostet Schätzungen der EU zufolge das Genehmigungsverfahren für eine Chemikalie nur 70 000 Euro, doch die Kosten für die strengen Kontrollmechanismen könnten zusammen bis auf 29 Milliarden Euro steigen, wobei schon ein einziger Giftigkeitstest schon eine Million Euro kosten kann. Während die französische Chemieindustrie berechnet hat, dass die Testverfahren und daraus folgenden Verbote diverser Inhaltsstoffe etwa 360 000 Arbeitsplätze vernichten würde, gab die dänische Regierung eine Analyse in Auftrag, derzufolge die strengen Kontrollen messbare gesundheitliche Erfolge hätten, die sich über die nächsten 30 Jahre mit 90 bis 700 Millionen Euro beziffern ließen.

Die Innovation

Der Markt für PU-Schaum hat viele Vorteile für die Industrie: Leichtes, billiges Material, saubere Auflager, leicht in Form zu schneiden oder zu gießen. Es überrascht nicht, dass dieses Material bei der Verpackung von Elektronik, Kameras und Präzisionswerkzeugen bevorzugt wird. Etwa 90 Prozent des PU-Schaums werden recycelt, vor allem als Teppichunterlage für Wohnungen und Büros. Doch die enthaltenen Zusätze beunruhigen die EU-Behörden, da sie nie getestet wurden und besonders im Langzeitgebrauch – vor allem als recyceltes Material – in hoch isolierten und klimatisierten Gebäuden zur Bildung von Spurenchemikalien mit unbekannter Wirkung auf die Bewohner führen könnte.

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Gavin McIntyre war in seiner Jugend Hobby-Pilzforscher und erlangte seinen Abschluss 2007 am Rensselaer Polytechnic Institute, Amerikas ältester Technischer Hochschule in Troy, New York, in Maschinenbau, Produktdesign und Innovation. Zusammen mit seinem Kommilitonen Eben Bayer erforschte er Myzel, das Wurzelsystem von Pilzen. Dieses Fasergeflecht funktioniert wie ein natürlicher Bindestoff, der die verfügbaren Abfallstoffe aus Land- und Forstwirtschaft wie Reisschalen, Kerne, Hüllen von Buchweizen und Baumwolle und sogar nicht recycelbare Fasern, Papier und Kaffeesatz zusammenhält. Die beiden Innovatoren überlegten, wie man Myzel-Schaum als Ersatz von Polystyrol und PU-Schaum für alle möglichen Dinge wie Tassen, Gebäudedämmung und Elektronikverpackung herstellen könnte. Der Ersatz eines chemischen Produkts durch ein biologisches und die wettbewerbsfähige Verwertung reichlich vorhandener Abfälle, die beim Zerfall Methan produzieren, passt genau auf die Ziele der Blue Economy.

Die Idee schien einfach, doch Gavin und Eben mussten einen Weg finden, wie die strapazierfähigen Wurzeln in verschiedenen Formen gezüchtet werden könnten. Es war möglich, das befruchtete Substrat über etwa fünf Tage in einem dunklen Raum zu lagern und danach zu kochen und zu trocknen. Durch dieses simple Verfahren entsteht ein wasser- und feuerfester solider Schaum, der vergraben werden kann und so nach vier Wochen zerfällt. Die Alternativen auf dem Markt sind u.a. Zellulose aus Weizenstroh, Keratin aus Hühnerfedern und Algen, doch der eigentliche Wert dieses Materials liegt in der Verwertung von Abfällen für die Schaffung eines Stoffs, der mit nur einem Zehntel des Energieaufwands in genaue Formen gebracht werden kann. Die Erfinder nahmen ein Darlehen von etwa 4 Millionen Dollar auf und entwickelten schnell Produkte. Gavin und Eben gründeten Ecovative LLC in Green Island, New York. Ihr Verfahren zur Patentierung läuft noch.

Der erste Umsatz

Steelcase, die öffentlich gehandelte Möbelfirma aus Michigan mit etwa 2,3 Milliarden Dollar Umsatz und fast 13 000 Mitarbeitern weltweit, suchte nach einer innovativen Verpackung für ihre Büromöbel-Bausätze. Das Team von Ecovative entwickelte die Schutzverpackung „EcoCradle“ und vermarktete somit ihr erstes Produkt 2010 zusammen mit Steelcase. Das Pilotprojekt lief perfekt und erfüllte alle strengen Auflagen des Möbelriesen, doch die nächste Herausforderung war die Entwicklung einer Massenherstellung. Anstatt eine Serie von Prototypen zu bauen, müssen sie nun Tausende und bald Millionen Einheiten herstellen.

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Durch die Medien wurde ein breites Interesse geweckt, in dessen Folge Dell Computers sich entschlossen hat, ab Ende 2012 „EcoCradle“ für den Versand seiner Server zu nutzen. Hierbei kommen Baumwollabfälle als Haupt-Substrat zur Produktion der Schutzverpackung aus Pilzen zum Einsatz. Texas, der Heimatstaat von Dell, hat regelrechte „Baumwoll-Müllberge“ in nur einigen Hundert Meilen Entfernung von der Zentrale des Computerriesen. „EcoCradle“-Kantensteine und Platten sind bereits gegen 0,75 Dollar pro Stück erhältlich, so das der Preis für die Komplettverpackung für den Versand eines Computers bei 6 Dollar liegt. Die Energien zum Meistern der Herausforderungen für die Produktion werden aus den bereits vorliegenden Bestellungen dieser beiden multinationalen Firmen und Preisen, die direkt mit Polystyrol und Polyurethanschaum konkurrieren, gezogen. Ziel ist die Produktion eines Schaums mit gleichmäßiger Dichte (und somit Leistung) ohne Lufteinschlüsse. Da der Ausgangspunkt ein lebender Organismus ist, wird eine strenge Überwachung der Wachstumsbedingungen zum Erreichen eines vorhersagbaren Produktes benötigt. Doch da in der Gewebestruktur jeden Kubik-Zolls „EcoCradle“ eine Gesamtlänge von 8 Meilen winziger Myzel-Fasern enthalten ist, scheint ein vorhersagbares Ergebnis machbar.

Die Chance

Eben und Gavin sehen zahlreiche Möglichkeiten, zum Beispiel biologisch abbaubaren Pilzschaum für Stoßdämpfer, Türen und Armaturenbretter. Gavin glaubt sogar, dass es eines Tages möglich wäre, Autos zu einem Großteil zu kompostieren. Ford Motors ist bereits mit Ecovative in Kontakt und will die Technologie der umweltfreundlichen Alternativen zu erdölbasierten Schäumen weiterentwickeln, da letztere strengen Kontrollen der EU-Chemikalienverordnung unterliegen. Eine weitere, realistischere und kurzfristigere Nische für Innovationen ist der Versand von Weinflaschen, einer der größeren Abnehmer für Polystyrol.

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Noch in diesem Jahr plant Ecovative die Einführung von „Greensulate“ auf dem Markt, ein Dämmstoff, der den Energieverbrauch senkt, ohne weitere Feuerschutzmittel zu benötigen. Das getrocknete Mycelium ist von Natur aus feuerfest und als Feuerschutz der Klasse 1 getestet. Es wird geplant, Platten verschiedener Stärke mit den Standardmaßen von 4 x 8 Fuß für Geschäfts- und Wohnbauten herzustellen, die als Isolierung der Grundplatte, des Daches und der Zwischenböden dienen. Da „Greensulate“ nach Bedarf gezüchtet werden kann, könnte es in praktisch jeder benötigten Form und Größe produziert werden.

Das Material ist stabiler als synthetischer Schaum und somit als Baustoff geeignet. So erfüllen die Platten mehrere Funktionen: Dämmung, Stabilisierung, Schimmelschutz, Wasserdichtigkeit und Feuerschutz. Der Abfallstoff ersetzt nicht nur Polyurethan oder Polystyrol, sondern auch viele der Zusatzchemikalien. Eins der Hauptmerkmale der Blue Economy ist die Wettbewerbsfähigkeit der Produkte in Bezug auf Performance und Preis. Selbstverständlich sind keine künstlichen Bindemittel enthalten; somit ist das Produkt völlig frei von Chemikalien und flüchtigen organischen Verbindungen.

Bilder: StockXCHNG
https://www.flickr.com/photos/gnilenkov/6108855907

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3. Kaffee: Von Fasern zu Proteinen

Proteins from Organic Waste

This article presents the state of the art in mushroom innovations. This is one of many innovations that shape the Blue Economy and part of a broad movement to positively balance humankind, economy and nature.
By Markus Haastert and Anne-Kathrin Kuhlemann

Background: Feeding 10 billion people

IThe current research into human population has come up with some disturbing results. As it stands, by the year 2050 the world’s current population of 6.9 billion people could very well rise to staggering 9.6 billion. Taking into consideration that livestock farming currently takes up about 30% of land that is not completely covered in ice and that it is responsible for 18% of today’s global warming effect, it is not at all reassuring to know that if we follow the data, the livestock production will undoubtedly double by the year 2050 if we do not make some drastic changes in our eating habits.
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The most notable reason for the increase in cattle farming is the nutritional value it has to human lifestyle, mainly the amount of protein it provides to us. The amount of protein we currently consume daily per person is 75.3 grams on average worldwide, 24.3 grams of which is pure animal protein. If we look at this situation from the biological point of view, it is not necessary for a human being to have the plant protein circulated trough animals before it is ingested. Plants like soybeans include all the necessary amino-acids for a human to function healthily. And to top it all off, the amount of water that is required to get 1kg of grain-fed beef is 100,000 liters; compared to that, soybeans ‘only’ require 2,000 liters per 1kg.
With the arrival of modern technologies, many alternatives to meat were found for our protein fueled diets. One of the most notable substitutes is Mycoprotein, which is the protein contained in mushrooms. Mushrooms have been known to contain much larger amounts of protein compared to plants, up to 23 grams of protein per 100 grams of mushrooms. And these are all ‘complete proteins’ meaning they contain all the amino-acids that the human body needs to operate normally.
Lately a new way of cultivating mushrooms has appeared. As it stands, the dried up shells and pulp from coffee has proven to be an exceptional base for growing mushrooms as it increases their growth speed almost threefold. The other important benefit is that the artificial logs made this way are caffeine rich. The latest research has shown the caffeine from coffee beans to be a natural insecticide, reducing the growth of mushroom related pests by approximately 50%, and that dried tea leaves which contain up to three times more caffeine provide two to three times better effect.

Innovation(s): from food to packaging to soil remediation

This form of mushroom cultivation was practiced in developing countries for many years, but pioneered in the Western world by two Berkley University students in 2009. Nikhil Arora and Alejandro Velez were the first to create a brand out of coffee-grown mushrooms and with it they have started a small revolution in both the mushroom growing industry as well as waste disposal management. Following their lead, roughly a dozen companies have entered the market in Europe since 2010. Chido’s mushrooms in Germany and GRO-Holland in the Netherlands have established themselves with two different business models: GRO processes the coffee grounds from a single chain of coffee shops and then returns most of the fresh mushrooms produced on these to be sold in that same chain – thus reducing two of the major cost drivers in decentral mushroom production: logistics and sales. Chido’s mushrooms on the other hand focuses on producing a home growing kit from coffee waste, allowing customers to grow their product fresh right inside their own home.

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Since then, many more companies have emerged: Fungi Futures, a company based in Devon, created the GroCycle Urban Mushroom Farm in an abandoned building right in the heart of the city. This helps provide the city’s restaurants with fresh product as well as spread the word about this new, environmentally friendly technique. Fungi Futures also offers a Kit for home production of mushrooms. British Espresso Mushroom Company also produce kits for home production, similar to RecoFunghi and Funghi Espresso from Italy, EK-Miro in Poland, RotterZwam from the Netherlands, Prêt à pousser and Boîte à Champignons from France, Perma Fungi in Belgium, Gumelo in Portugal or resetea and Seta’s pocket gourmet based in Spain – and others yet to come. In the past four years, almost every country in Europe has received a representative in the coffee-grown mushroom market, many of them receiving awards for their ecological business endeavours.
The best part is that the nutritional value of mushrooms is only a tiny part of what they can be used for. In 2007 a company named Ecovative presented an alternative to plastic made (grown) entirely from the mycelium of fungi. If production can become cheaper, this material might very well replace plastic and Styrofoam in the future, since it offers all of their benefits without the catastrophic impact on the environment.
Furthermore, fungi are one of nature’s most efficient ways to cleanse the soil. For this reason scientists like Mohamed Hijri of the University of Montreal’s Institut de Recherche en Biologie Végétale (IRBV) have been using fungi to purify the soil contaminated by heavy-metals, which would take thousands of years to become habitable again if left on its own.

Potential: fuel, cancer cure – and food security for all

In the future humanity should look to prevent the pollution caused by oil industry rather than trying to fix the damage after it was caused. For this reason people like Adrian Tsang, Professor of Biology at Concordia University, are looking for alternative ways to create biofuel. Since corn is mainly used for producing biofuel, many people find it controversial considering the food crisis plaguing some parts of the world. Prof. Tsang’s research is looking to replicate the chemicals used by fungi for decomposing plant material, allowing him to create biofuel from potentially wasted biological material, and reducing the disruption of the natural CO2 cycle.

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The pharmaceutical industry has started taking interest in the benefits that mushrooms offer. It was discovered that fungi hold a strong antiviral potential. Since viruses can not be treated like bacteria wit antibiotics, many strains of mushrooms have shown a very useful ability to slow down viral enzymes and absorption of viruses into the cells of mammals. And with researchers like Paul Stamets, one of the most notable names in Mycology circles, constantly discovering new species and new information on the fungus genome, like for example the use of mushrooms for HIV and cancer treatment, the possibilities just keep piling up.

Many different industries have started taking interest in the possible uses of mushrooms. Everyone from pharmaceutical companies to waste disposal experts is finding the use of mushrooms in their fields. Construction companies can look forward to the development of the new fungal-based materials that may very well replace everything from plastic to materials used for house insulation. And environmentalists can hope to see the methods for reducing oil-company damage to the environment and maybe even completely preventing it, in the near future.

With all this being said, the most basic needs should come first. If mushroom cultivation is brought to peasants and smallholders around the world, a steady supply of mushrooms would become possible. This would first and foremost increase food security, since even crop failures can be used as substrate to grow healthy, protein rich food. A vision several NGOs have begun turning into reality.

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Sources:

  1. http://www.news.cornell.edu/stories/1997/08/us-could-feed-800-million-people-grain-livestock-eat

  2. http://www.new-harvest.org/wp-content/uploads/2013/04/AAB-food-security-conf_Tuomisto-2010.doc-Compatibility-Mode.pdf

  3. http://www.powerofmushrooms.com.au/health-nutrition/health-nutrition/protein-carbohydrates/

  4. http://wholefoodcatalog.info/nutrient/protein/mushrooms/

  5. http://web.as.uky.edu/Biology/faculty/cooper/NSTA-2012-workshops/HeartRate%20NSTA%20Workshop/caffiene%20in%20Manduca.pdf

  6. http://grocycle.com/about-us/

  7. https://www.backtotheroots.com/about-us

  8. http://www.telegraph.co.uk/foodanddrink/10333559/Word-of-mouth-The-Espresso-Mushroom-Company.html

  9. http://www.fastcoexist.com/1679569/petroleum-eating-mushrooms-to-decontaminate-our-most-polluted-sites

  10. http://www.genomequebec.com/18-en/environment-capsule-fossil-fuel-shortage-do-mushrooms-hold-the-key-.html

  11. http://cleantechnica.com/2008/10/09/mushroom-enzyme-could-make-clean-fuel-cells/

  12. http://gizmodo.com/the-futuristic-material-that-will-replace-plastic-is-511544462

  13. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1193547/

  14. http://www.fungi.com/about-paul-stamets.html

  15. http://www.recofunghi.com/

  16. http://www.gro-holland.com/

  17. http://www.rotterzwam.nl/

  18. http://www.chidos.org

  19. http://www.boczniaki.intarnow.pl/?page_id=228

  20. http://www.setaspocket.com/

  21. http://resetea.es/

  22. http://www.greenandgourmet.com/

  23. http://www.gumelo.com/

  24. http://www.permafungi.be/index.php?lang=en

  25. https://pretapousser.fr/

  26. http://www.laboiteachampignons.com/

  27. http://www.funghiespresso.com/

  28. http://espressomushroom.co.uk/

  29. http://grocycle.com/urban-mushroom-farm/

Bilder:
https://www.flickr.com/photos/usdagov/11180541284
https://www.flickr.com/photos/unitedsoybean/10058871053
https://www.flickr.com/photos/robadob/523390303
https://www.flickr.com/photos/sidelong/1119505806

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Kann die Umwelt mit Pilzen “aufgeräumt” werden?

Dank “Amazon Mycorenewal Project” Team ist das eine Realität im Amazonas

Das Amazon Mycorenewal Project entstand 2006 und arbeitet seit 2007 im Ecuadorianischen Amazonas um zu untersuchen, wie Pilze die Ölverschmutzung in Amazonas reinigen können.

Dieser Prozess wird “Bioremediation” oder auch biologische Sanierung genannt. Als biologische Sanierung wird der Einsatz von Organismen (Prokaryonten, Pilze oder Pflanzen) zur biologischen Entgiftung von Ökosystemen bezeichnet, die verunreinigt und mit Schadstoffen belastet sind. Sie arbeiten mit den eingeboren Leuten, in ihren Gemeinschaften und helfen ihnen, ihre Gebiete zu sanieren und ihre Körper zu heilen.

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AMP versucht Biosanierung zu einer wirksamen und anwendbaren Technik zu entwickeln, die in den kontaminierten Gebieten in der ganzen Welt implementiert werden könnte.

Viele Menschen wissen nicht, dass eine der größten Land-basierten Ölverschmutzungen der Welt in Sucumbíos (Amazonas Provinz Ecuador) ist.

Zwischen 1964 und 1992 haben Texaco und andere Ölgesellschaften Abfälle aus der Erdölproduktion in Gruben im Freien entleert, sie haben keine Sicherheitsnormen eingehalten und haben immer die abgebauten Rohrleitungen, die dauernd Öl verloren, ignoriert.

Diese Lachen bestehen aus Öl, Schwermetallen, radioaktiven Materialien, die weiterhin auslaufen und in das Grundwasser eindringen, und dann in Flüssen und Brunnen wieder auftauchen. Man schätzt, dass jetzt 18,5 MilliardenGallonen von Öl dieses einmalige Gebiet in der Welt verseuchen.

Die Kontamination verursacht jeden Tag ernste gesundheitliche Probleme (angeborene Fehlbildungen, schweren Hautprobleme, eine der höchsten Krebsraten der Welt usw.) bei den armen Gemeinschaften, die keine andere Wahl haben und in diesem verschmutzten Ort wohnen müssen. Das Vieh weidet auf dem verschmutzten Land, die Menschen baden und waschen ihre Kleidung in den kontaminierten Flüssen und die Felder werden mit diesem Wasser bewässert.

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Die lokalen ecuadorianischen Gemeinschaften sind gut organisiert und arbeiten an der Rechtssicherheit, um die Krise der öffentlichen Gesundheit zu bewältigen und um zukünftigen Ölverschmutzungen vorzubeugen. Noch jetzt führt “The Amazon Defense Coalition” eine Multi-Milliarden-Dollar Klage gegen Chevron-Texaco für die Finanzierung der Umweltsanierung. Auch wenn nach einem langen Kampf vor Gericht nach 18 Jahren Chevron für schuldig erklärt wurde, lehnt die Körperschaft ab die Entschädigung zu bezahlen. AMP ist mit ihnen und verschiedenen anderen lokalen Organisationen verbündet, damit sich andere wissenschaftlichen Allianzen in der ganzen Welt bilden können.

Der Pilzexperte Paul Stamets (der “Papst” der Mykologie) und sein Team haben entdeckt, dass Myzel von Austernpilzen(die Gesamtheit aller Hyphen, der fadenförmigen Zellen eines Pilzes) Erdölkohlenwasserstoffe verdauen bzw. abbauen kann.

Austernpilze können das Erdöl “aufsaugen” oder “essen”. Das Myzel bricht die Ölmoleküle mittels extrazellulärenEnzymen in ihre Einzelteile auf. Tatsächlich verdauen die Pilze im Unterschied zu Tieren das Futter äußerlich und erst dann saugen sie die Verbindungen auf, die nach der Verdauung übrig bleiben – der Stoffwechsel des Pilzes kann dann besser damit umgehen. Für einige kontaminierte Flächen kann “Mykosanierung” schneller, wirksamer und günstiger als andere Sanierungsarten (z.B. Absaugen und chemische Bleichmittel) sein.

Die Methode von Mycorenewal recycelt Abfälle aus der Landwirtschaft als Input und erzeugen gesunde Böden und jüngere Ökosysteme.

Seit Februar 2014 hat AMP Team in Sucumbíos (Ecuadorianischen Amazonas Provinz) gearbeitet und ein 18-Monate-Projekt begonnen, um eine replizierbare, günstige Modul-Wasserfiltrations Methode zu entwickeln. Diese Methode wird Pilze, Bakterien und Pflanzen benutzen, damit das kontaminierte Wasser, das überläuft, behandelt werden kann. Ihr Projekt wird Organismen, die sich an diese Orte angepasst haben, verstärken und wiedereinführen, um die Natur optimal wirken und integrieren zu lassen. Dieses Projekt ist weltweit einzigartig. Praktisch können die Pilze große Kohlenwassermoleküle aufbrechen, dann können die Bakterien die kleineren Moleküle noch weiter unterteilen, und am Ende können die Pflanzen toxische Elemente wie Schwermetalle, die nicht abgebaut werden können, sammeln. Dies ist die erste Studie, die die Fähigkeiten aller dieser Organismen zusammenstellt.

Das Ziel von AMP ist dieses Projekt in kontaminierte Länder in der ganzen Welt zu exportieren. Dieses Jahr ist entscheidend für das Amazon Mycorenewal Project sein, eine Crowdfunding Kampagne auf Indiegogo soll die Kosten von 2014-2015 für das AMP Projekt absichern.

The Amazon Mycorenewal Project zielt auf die Verbesserung der Lebensqualität für die ecuadorianischen Menschen ab und das Team arbeitet direkt mit den Gemeinschaften, um ihre Sorgen zu nehmen.

Chido’s und das Team der Blue Economy glauben, dass dieses Projekt ein wichtiges Beispiel und eine Hilfe für alle Gemeinschaften ist, die Probleme mit Ölverschmutzung haben.

AMP sucht jetzt noch Volontäre und Finanzierungen, um die Versuche und die Bildung in Ecuador weiter voranzubringen.

Besuchen Sie amazonmycorenewal.org für weitere Informationen und um zu spenden.

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Projekt „Nyota‘s Organic Green Garden“

Chidos Spendenkampagne für Kenia

Um den Kampf gegen Armut und Unterernährung zu unterstützen, möchte Chido’s mushroomseinen Teil seiner Umsätze an Ernährungsprojekte spenden. Mit der Kampagne “1 kleiner Pilzgarten = 1€ für das Green Garden Projekt” soll bis Ende 2013 den Online-Kauf eines Pilzgartens mit einem guten Zweck verbinden und damit die Arbeit des Vereins Nyota e.V. in Westkenia unterstützen.

Mit dem Projekt „Nyota‘s Organic Green Garden“ hat der Verein ein weiteres Arbeitsfeld, neben der Projektarbeit mit Schülern und den Waisenkindern der Tagesstätte, eröffnet. Auf zusätzlichem Land werden einheimische Obst-, Gemüse- und Getreidesorten angebaut, um den Bedarf an Nahrungsmitteln für die Nyota-Kindertagesstätte in Lwala vollständig zu decken und so unabhängiger von den Preisanstiegen auf den lokalen Märkten zu werden. Der Anbau erfolgt rein biologisch, schonend für Mensch und Umwelt.

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Blue Economy Projekt in Deutschland auf Pro 7

Der Autor sagt dazu:

“Bei jedem Latte, Cappuccino oder Espresso landen nur zwei Prozent des Pulvers in der Tasse - der Rest endet als sogenannter Kaffeesatz auf dem Müll. Bei Chido’s Mushrooms wird er weiterverwendet und zwar als Nährboden für die Pilzproduktion. Wie das geht und ob die Ernte, wie Austernpilze oder Saitlinge auch schmecken hat Galileo rausgefunden.”

http://www.prosieben.de/tv/galileo/zusatzinfos/galileo-themen-30-april-2013-1.3552386/tab-pilze-kaffeesatz/

Sustainovation Awards special price

Sustainovation Awards Sonderpreis

Startup Tagebuch auf Wiwo Green

Chido’s mushrooms gewinnt Startup-Sonderpreis der Sustainovation Awards von WirtschaftsWoche und Altran. Chido’s sei ein Musterfall für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft und stehe gleichzeitig für den weltweiten Trend des Urban Farming. Ab sofort erscheint regelmäßig ein Startup Tagebuch. Denn Chido’s sei ohne Zweifel eines der interessantesten jungen Unternehmen aus diesem Sektor. Hier klicken zum Tagebuch auf Wiwo Green.

Chido's Mushrooms

Chido’s Mushrooms

Wir wandeln Bioabfälle in gesunde Nahrung um!

Wir wandeln Bioabfälle in gesunde Nahrung um!

Die Firma Chido’s in Berlin züchtet Edelpilze. Unsere Produktion basiert hauptsächlich auf gewöhnlichem Kaffeesatz, doch wir nutzen auch andere landwirtschaftliche Abfälle, je nachdem, welche uns an unseren Standorten zur Verfügung stehen. Unsere gesunden Nahrungsmittel wachsen also auf organischem Material.

Wir züchten hauptsächlich Austernpilze und Shiitake.

Die einzigartige Produktionsmethode haben wir von Chido Govera aus Simbabwe gelernt. Sie war es, die ein „vereinfachtes“ Konzept der Pilzzucht entworfen hat, um sich selbst zu versorgen. Heute gibt sie ihr Wissen weiter, um Waisen und armen Menschen in Afrika und anderen Ländern der Welt in ihrem Kampf gegen Hunger, Armut und Missbrauch zu unterstützen.

Lesen Sie mehr über Chido Govera und unsere Pilzzucht auf Kaffeesatz auf unserer Webseite. Dieses Geschäftsmodell gegen Hunger und Armut funktioniert sogar in Deutschland und verwertet so genannte Abfälle in Nährstoffkaskaden.

www.chidos.org

Erfahren Sie mehr über das Modell „Abfall zu Protein“ in unserem Geschäftsbeispiel zum selben Thema. Unser Blog stellt ähnliche Initiativen aus aller Welt vor.